Foto © Anne Weise

Jüdischer Salon im Grünen Salon

Einstimmen. Miteinander sprechen in lauten Zeiten

Über Wissenschaft, Zugehörigkeit und Verantwortung

Wie lässt sich die die eigene Stimme bewahren in einer Welt, die zunehmend nach dem Wir fragt? Der aus Herkunft und Geschichte resultierenden Verantwortung ist nicht zu entkommen. In der ersten Person Plural besteht aber auch die Gefahr, in Haft genommen zu werden für Visionen, die man nicht teilt.

Die Historikerin Yfaat Weiss und der muslimische Theologe Ufuk Topkara sprechen über diese Spannungen. Beide sind in deutschen Institutionen tätig, die sich als Orte von Erkenntnis verstehen, zugleich aber von den jeweiligen Traditionen, Entstehungszusammenhängen und bildungspolitischen Erwartungen geprägt sind.

Ausgehend von der deutsch-jüdischen Geschichte, die paradigmatisch für die Geschichte von Zugehörigkeit und Ausschluss steht, suchen sie nach Wegen, wissenschaftliches Arbeiten und ihre eigene klare Stimme in einem Feld zu bewahren, das Neutralität beansprucht, aber selten frei von Deutungskämpfen ist.

 

Yfaat Weiss ist in Haifa geboren und studierte in den 1980er Jahren Geschichte und Neuere deutsche Literatur an der Universität Hamburg. Sie ist Professorin im Fachbereich Jüdische Geschichte an der Hebräischen Universität Jerusalem und Direktorin des Leibniz-Instituts für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow in Leipzig. Seit 2024 ist sie zudem Sprecherin des Internationalen Graduiertenkollegs „Belongings. Jewish Material Culture in Twentieth-Century Europe and Beyond“, einer Kooperation des Dubnow-Instituts mit den Universitäten Leipzig und Jerusalem. Sie forscht und schreibt zur europäischen und israelischen Geschichte. Zuletzt ist von ihr erschienen: Verfehlte Mission. Das geteilte Jerusalem und die Vereinten Nationen (Suhrkamp Verlag | Jüdischer Verlag 2025).

Ufuk Topkara ist Professor für Vergleichende Theologie in islamischer Perspektive am Berliner Institut für Islamische Theologie der Humboldt-Universität zu Berlin. Er absolvierte sein Studium der Geschichtswissenschaften und Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin und der Harvard University und promovierte anschließend im Rahmen des Graduiertenkollegs für Islamische Theologie. Neben einem Forschungsaufenthalt am US Holocaust Memorial Museum in Washington D.C. war er mehrere Jahre als Museumsführer im Jüdischen Museum Berlin tätig. Derzeit beschäftigt er sich mit dem religionsphilosophischen Werk von Hermann Cohen.

Oktober
28
Di
  • 19:30
    Grüner Salon

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