Common Tongue II

80 Jahre nach dem Holocaust gedenkt Europa der Opfer von Krieg und Nationalsozialismus – doch Roma* samt ihrer Geschichte und Lebensrealitäten bleiben weitgehend unsichtbar. Während Populisten Ängste vor Migration schüren und Rechtsextreme ihren Hass offen ausleben, kämpfen Minderheiten gegen Ausgrenzung, Armut und Ausbeutung. Dabei sind Migrant:innen unverzichtbar in unserer Gesellschaft – sie halten Pflege, Soziales und Infrastruktur am Laufen. Daneben verschärfen sich die Klimakatastrophe, der wirtschaftliche Druck und die sozialen Ungleichheiten – und lähmen die Zivilgesellschaft.

Angesichts dieser Herausforderungen bringt RomaTrial das Roma*-Theaterfestival ‘COMMON TONGUE II’ auf die Bühne – mit Roma*-Ensembles aus verschiedenen europäischen Ländern, um die die Leerstellen eurozentrischer Geschichtsschreibung zu füllen und den vielfältigen Erfahrungen von Roma*- und Sinti*-Communities eine Stimme zu geben.

In einer Zeit, in der Rechtsextremismus, Populismus und Ausgrenzung zunehmen, versteht sich das Festival als politischer und künstlerischer Raum für Widerstand und Solidarität. Über fünf Tage hinweg präsentieren eingeladene Künstler*innen Performances, die sich mit Erinnerungskultur, gesellschaftlicher Teilhabe und Selbstermächtigung befassen und dabei Machtverhältnisse sowohl innerhalb Europas als auch in den eigenen Communities kritisch reflektieren. Dabei suchen sie nach einer gemeinsamen Sprache: Was verbindet Roma* jenseits der Erfahrung von Diskriminierung? Wie ist Gleichberechtigung möglich – nach Jahrhunderten der Unterdrückung und angesichts anhaltender Ungleichheiten? Und welche Lehren bieten Roma*-Erinnerungen 80 Jahre nach Auschwitz für eine demokratischere Zukunft?

COMMON TONGUES lädt dazu ein, gemeinsam zu erinnern, zu diskutieren und die Stärke einer lebendigen, widerständigen Kultur zu erleben – für ein vielstimmiges Europa im Namen von historischer Gerechtigkeit, Aufklärung und Solidarität.

Das vollständige Programm wird in Kürze veröffentlicht.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die Pooja (Programm Managerin) unter info@romatrial.org